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Musik aus Konzentrationslagern – zwischen Folter, Schrecken und Trost

Erstellt von M. Padberg (10a)  |     

Anlässlich des Gedenktags zum Ende des Holocaust am 8. Mai 1945 fand vergangenen Donnerstag für die 10. Jahrgangsstufe ein Konzert der besonderen Art statt. Svenja Ciliberti (Bratsche), Elisabeth Fürniss (Cello) und Mihai Ionescu (Geige) vom Ensemble Compania des Theaters Münster führten die Versammelten mit insgesamt sieben kurzen Stücken durch die Geschichte der Musik während des Holocausts.

Zu Beginn erklang das Lied „Die Moorsoldaten“ (1933), welches von Häftlingen der Arbeitslager gesungen wurde und sich schnell im ganzen Land verbreitete. Bald galt es als Hymne des Widerstands.

Auch die Nationalsozialisten schrieben Musik, meist fröhliche, mit dem Ziel, die Inhaftierten zu verspotten und bloßzustellen. Ein Beispiel dafür ist das Stück „Lippen schweigen“ aus der Operette „Die lustige Witwe“. Die Musiker des Häftlings-Orchesters wurden gezwungen, diesen Walzer zu spielen, wenn Menschen in den Tod geschickt wurden.

Welch eine Macht Musik hatte, zeigte auch Ilse Webers Geschichte mit ihrem Lied „Ich wand’re durch Theresienstadt“. Die Kinderbuchautorin wurde gemeinsam mit vielen Kindern nach Auschwitz deportiert. In der Gaskammer setzte sie sich mit ihnen auf den Boden und sang ein Lied – als Zeichen der Gemeinschaft und um das tödliche Gas schneller einzuatmen, um so das Leiden zu verkürzen.

In unserer Aula gelang es dem Streichertrio mit ihrer Darbietung, einen vielschichtigen Einblick in die damalige Zeit zu bieten und die mit den Werken verbundenen Emotionen zum Leben zu erwecken. Es war eine sehr bereichernde und zum Nachdenken anregende Erfahrung.

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