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Wichtige Aufklärung: Vortrag zur Suchtprävention für die Jahrgänge 9 und 10

Erstellt von Dr. M. Kleine  |     

Wie erkennt man, ob man süchtig ist? Und was droht einem, wenn man angetrunken E-Scooter fährt? Was sind eigentlich „Legal Highs“ und wieso geht von ihnen eine besondere Gefahr aus?

Diese und weitere Fragen warf Mika Mundo, Mitarbeiter im Kriminalkommissariat für Prävention und Opferschutz der Polizei Münster, am vergangenen Dienstag in der Aula auf und beantwortete sie ebenso kompetent wie schülernah. Er war auf Einladung Herrn Flegers ans Paulinum gekommen und klärte über Ursachen, Folgen und mögliche strafrechtliche Konsequenzen des Konsums von Suchtmitteln auf.

Doch ab wann spricht man eigentlich von einer Sucht? Eindeutige Symptome für eine Sucht gebe es zwar nicht, erklärte Mundo, jedoch gebe es Anzeichen wie Passivität, geringere Problemlösefähigkeiten und eine allgemeine Abnahme der Aktivität. Dabei wirke der Einstieg meist recht harmlos. Häufig beginne der Konsum aus Neugier, Spaß oder dem Wunsch nach Entspannung, und die Veränderung der Stimmungen, der Gefühle und der Wahrnehmung werde von vielen Konsumenten zunächst positiv empfunden. Doch Probleme wie Einsamkeit, Trauer oder Konflikte könnten den Konsum verstärken und schließlich zu einem Zwang führen. Der Verlust der Kontrolle und die Notwendigkeit, die Dosis zu steigern, seien dann klare Anzeichen für eine Suchtentwicklung.

Neben Nikotin und Alkohol gehören auch Medikamente und Lachgas zu den Substanzen, deren Konsum häufig unterschätzt wird. „Alkohol ist gesellschaftlich akzeptiert, das sieht man zum Beispiel an den Bildern vom Oktoberfest, die auf Social Media kursieren“, sagte Mundo. Er verwies auf alarmierende Zahlen: 7,9 Millionen der 18- bis 64-Jährigen in Deutschland konsumieren Alkohol in gesundheitlich riskanter Form, weitere 9 Millionen in problematischer Weise. Daher sei der Konsum gerade für Jugendliche streng reglementiert. Laut Jugendschutzgesetz dürften Bier und Wein erst ab 16 Jahren konsumiert werden – und in der Schule gar nicht. Mundo betonte: „Nach Schulgesetz §54 ist Alkohol bei schulischen Veranstaltungen verboten.“

Die Folgen von Alkohol seien nicht zu unterschätzen: Sehkraft, Orientierung und Urteilsvermögen würden beeinträchtigt, während die Risikobereitschaft steigt – eine gefährliche Kombination, insbesondere im Straßenverkehr. Für Fahranfänger gelte daher in der Probezeit eine 0,0-Promillegrenze, aber auch danach gebe es strikte Promillegrenzen für Autofahrer und Radfahrer. Ein Fallbeispiel aus Münster verdeutlichte den Grund eindrücklich: Nach einem Unfall mit einem E-Scooter, bei dem der Fahrer alkoholisiert war, verlor dieser mehrere Zähne. Zusätzlich wurde er noch strafrechtlich belangt – denn hier gelten die gleichen Promillegrenzen wie bei Autofahrern. Das kann ein sofortiges Fahrverbot oder eine Führerscheinsperre nach sich ziehen.

Ein weiteres Thema des Vortrags war die Verharmlosung von sogenannten „Legal Highs“, Substanzen, die oft als ungefährlich wahrgenommen werden. Doch die Wirkungen solcher Drogen seien unberechenbar und könnten lebensgefährlich sein. Besonders vor Lachgas warnte Mundo eindringlich: Auch wenn es nicht verboten ist, könne der dauerhafte Konsum schwere Schäden am Knochenmark und Nervensystem verursachen, im schlimmsten Fall sogar zur dauerhaften Behinderung führen.

Abschließend ging Mundo auf Cannabis ein. Ein gängiger Mythos sei, dass Cannabis ungefährlich oder gar nicht süchtig machend sei. Dies sei jedoch falsch, ebenso wie die Annahme, man sei nach dem Konsum immer gut gelaunt.

Abschließend richtete Mundo seinen Blick noch auf die schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen illegaler Suchtmittel wie Kokain, Crack und Freebase, die deutschlandweit sogar im Abwasser nachweisbar seien, und klärte über strafrechtliche Konsequenzen für die Konsumenten auf.

Insgesamt verdeutlichte der Vortrag, dass Sucht ein vielschichtiges Problem ist, dem man präventiv mit Aufmerksamkeit und Aufklärung begegnen muss. Für die anwesenden Schülerinnen und Schüler bedeutete er einen wichtigen Erkenntnisgewinn.

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